Sonntag, 13. August 2017

Meine Geschichte mit Unterstützter Kommunikation



Mein Name ist Anja Katteneder. Ich wurde am 15.9. 1993 als Frühchen geboren. Durch meine um den Hals gewickelte Nabelschnur, erlitt ich einen Sauerstoffmangel. Am Anfang entwickelte ich mich wie alle anderen Babys. Mit 9 Monaten wurde die Diagnose Spastische Tetraplegie gestellt. Das hatte zur Folge, dass ich im Rollstuhl landete. Meine Kindergartenzeit verbrachte ich in einem Integrationskindergarten. Mit 7 Jahren begann meine Volksschulzeit. Auch hier war ich in einer Integrationsklasse. Mit mir in der Klasse waren 2 Mitschüler, die Schwierigkeiten beim Sprechen hatten.


UND HIER BEGANN MEINE LAUFBAHN MIT UNTERSTÜTZTER KOMMUNIKATION

Die Lehrkräfte taten sich bei der Verständigung mit den beiden Schülern teilweise sehr schwer. Ich beobachtete meine Mitschüler sehr lange, und konnte dadurch herausfinden, was sie sagen wollten.
Ein Schüler bekam nach einiger Zeit eine Mappe mit seiner eigenen Gebärdensammlung. Die andere Klassenkameradin kommunizierte auf ihre eigene Art und Weise. Schon damals fiel auf, dass ich sie viel öfter verstand als die anderen. Ich fungierte als „Dolmetscher“. Nach meiner Hauptschulzeit begann ich eine 3 Jährige Computerausbildung im Virtual Office. Auch hier hatte ich einen Kollegen, der sich lautsprachlich nicht ausdrücken konnte. Ich durfte auch während meiner Ausbildungszeit mein Talent immer wieder zeigen. Meine Trainer waren auch hier begeistert, wie ich meine besondere Gabe bei meinem Kollegen einsetzen konnte. Ich kommunizierte mit einer Mohecco-Mappe mit ihm. Spätestens da war mir klar, dass ich irgendwann irgendwas mit
Unterstützter Kommunikation machen will. Nach den 3 Jahren wechselte ich ins Digitalservice von ASSISTA. Auch hier hatte ich wieder einen Arbeitskollegen, der nicht sprechen konnte. Anfangs unterhielten wir uns mit einer Worttafel und mit einem elektronischen Hilfsmittel. Dieses Hilfsmittel wollte mein Kollege nach einiger Zeit nicht mehr verwenden, weil ich ihn auch ohne verstand. Zwischenzeitlich informierte ich mich gezielt über UK. Ich wollte diese Methode selber testen und besorgte mir ein I Pad mit der APP METATALK. Bei meinem I Pad ist die Oberfläche mit Symbolen gestaltet. Ich verwende diese Möglichkeit zu kommunizieren, wenn ich mich in einer Stresssituation befinde. In der App sind 2000 Wörter, die zu verschiedenen Themen geordnet sind.
Je mehr ich mich mit Unterstützter Kommunikation beschäftigte, reifte bei mir der Wunsch, diese Thematik auch beruflich zu nutzen . ich nahm an vielen Workshops zu den unterschiedlichsten UK-Themen teil. Unter anderem besuchte ich auch den ISAAC Einführungskurs für Unterstützte Kommunikation. Ich hielt auch schon an mehreren Schulen Vorträge ab, um das Thema UK bekannter zu machen. In einer Behindertenwerkstätte absolvierte ich ein 2-wöchiges Praktikum, wo auch mehrere Mitarbeiter auf UK angewiesen waren.  Ebenfalls machte ich an einer Schule für mehrfach beeinträchtigte Kinder 2 Wochen im Unterricht mit.
Bei LIFEtool durfte ich auch bei einigen Beratungen dabei sein.

LIFEtool ist eine tolle Beratungseinrichtung für Menschen, die irgendein Hilfsmittel zum Kommunizieren benötigen.

Zurzeit habe ich einen Stammtisch für UK-Nutzer ins Leben gerufen. Wir treffen uns 1 mal im Monat für 2 Stunden. Hierbei haben die Menschen, die auf UK angewiesen sind, die Möglichkeit sich untereinander auszutauschen.

Für meine persönliche Zukunft wünsche ich mir, dass ich weitere Projekte verwirklichen kann.

ICH HABE NOCH VIELE IDEEN !!!

Weitere Infos erhält ihr auf meinem Blog
Anjas kreative Welt mit Unterstützter Kommunikation



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen