Montag, 20. Februar 2017

ICH-Bücher in der Unterstützten Kommunikation - analog & digital

Wie geht es nun Menschen, die nicht sprechen können? Wie können sie über sich erzählen? Möglicherweise gibt es nette Mitmenschen, die in Kontakt treten wollen, aber oft nicht wissen, wo und wie anfangen. Was versteht dieser Mensch von dem, was ich sage? Wie kann er sich ausdrücken, wenn er etwas nicht versteht, wie kann er fragen? Was bedeutet seine Mimik und Gestik? Worüber kann ich überhaupt sprechen mit ihm? Viele Hürden für einen ohnehin oft schwierigen Einstieg in ein neues Lebensumfeld!


Das Ich-Buch kann hier Abhilfe schaffen. Im Ich-Buch wird die Person vorgestellt, ihre Familie, Freunde und sonstiges Umfeld, Vorlieben, Besonderheiten, auch was die Kommunikation betrifft (z.B. Laute, Gesten, usw. und deren Bedeutung). Was ist das Lieblingsessen, die Lieblingstätigkeit, was mag sie gar nicht. Wie kann man mit der Person kommunizieren. Viele Fotos und Symbole machen das Ich-Buch auch für diejenigen verständlich, die nicht lesen können.
Und schon habe ich viele Themen, über die ich mich auch mit einem nichtsprechenden Menschen unterhalten kann. Es wird weniger Missverständnisse und Kommunikationsabbrüche geben, weil im Buch die verschiedenen individuellen Kommunikationsformen des Menschen erklärt und „übersetzt“ werden.
Tipp: gerade auch für Menschen mit nicht-deutscher Muttersprache ist ein 2-sprachiges Ich-Buch eine gute Hilfe für den Einstieg.


ICH-Bücher werden idealerweise gemeinsam mit der Person, um die es geht geschrieben und sind auf deren Abstraktionsniveau gehalten – die Person muss Symbole verstehen können, um bei der Entscheidung, welche Inhalte in das Buch kommen, mitreden und dieses auch kompetent benutzen zu können. Menschen auf dem vorsymbolischen Niveau sind ebenfalls dringend darauf angewiesen, dass Informationen über sie, z.B. Rituale, die wichtig sind, die Zeichen, die sie zur Verfügung haben, weitergegeben werden. Diese Informationen können in das Über-Dich-Buch eingetragen werden – sie werden nicht in Ich-Form geschrieben, sondern in der dritten Person.
Weiters ist zu beachten, an wen das ICH-Buch gerichtet ist – sollen alle Informationen wirklich für alle Menschen zugänglich sein, gibt es etwas, das nur vertraute Menschen erfahren sollen? Dazu gibt es die Möglichkeit, Seiten abzudecken und nur für bestimmte Menschen frei zu legen.


wer mehr darüber lesen möchte hier ist der Link http://www.lifetool.at/beratung/rat-tat/uk-tipp/uk-tipps/2016/2016-11-ich-buch/

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen