Ein Tagebuch hilft Personen, die nicht über (ausreichende) Lautsprache verfügen sowie Menschen, die Mühe haben, frei zu erzählen, sich mit anderen über Vergangenes, Aktuelles und Zukünftiges zu unterhalten. Noch Monate oder Jahre danach werden die Bücher gerne alleine oder gemeinsam durchgeblättert, um sich an tolle, spannende oder auch traurige Ereignisse zu erinnern.Tagebücher können ganz individuell gestaltet werden – je nach Vorliebe, Möglichkeiten und Interessen der Person und ihrem Umfeld. Wann immer möglich ist es sinnvoll, die Person selber in den Entstehungsprozess des Tagebuches einzubeziehen, denn auch das bietet viele Kommunikationsanlässe: Welches Foto wollen wir einkleben? Ich brauche Hilfe beim Ausschneiden!Ich möchte mehr Bilder! Das hat mich wütend gemacht. Hier war ich glücklich.Einträge im Tagebuch werden in der Ich-Form gemacht.
Ein Tagebuch kann auch für die Vorbereitung auf zukünftige Ereignisse genutzt werden. Wie lange geht es noch, bis wir in den Urlaub fahren? Wer hat nächsten Mittwoch Geburtstag? Wann muss ich wieder zum Zahnarzt? Termine können im Tagebuch festgehalten werden und der Leser kann sich so mit dem Ereignis vertraut machen.In diesem Beitrag möchten wir Euch ein paar Ideen zur Gestaltung des Tagebuches aufzeigen.
Das BuchAls Grundlage für das Tagebuch können ganz verschiedene Bücher und Hefte verwendet werden wie zum Beispiel:Handelsübliche Agenden (fürs Schuljahr oder Kalenderjahr)Agenden gibt es mit unterschiedlichen Aufteilungen (von 1 Tag/Seite bis ganze Woche/Seite). Gerade Schuljagenden sind oft mit robusten Deckeln ausgestattet, welche das Tagebuch auch bei einem etwas gröberen Umgang gut schützen. Der feste Einband kann jedoch auch ein Nachteil darstellen, denn UK-Tagebücher werden oft ziemlich dick, da viel eingeklebt wird. Die festen Einbände können sich dem nicht anpassen. Ausserdem sind sie nicht an das Umfeld der Person angepasst (z.B. Tagesfarben, Monatssymbole) und erschweren dadurch zum Teil die Orientierung.
- Spezielle UK-Agenden oder TagebücherHier gibt es mittlerweile ein vielfältiges Angebot wie z.B. die Piktogenda, die sich über mehrere Jahre benutzen lässt, der «Kalender mit Symbolen» (aufbauend auf den PCS-Symbolen) von Lifetool oder das Tagebuch von Nina Fröhlich, welches hier bestellt oder heruntergeladen werden kann (mit METACOM Symbolen und anpassbaren Tagesfarben)
Die GestaltungEs gibt keine Regeln zur Gestaltung des Tagebuches und verschiedene Elemente können vermischt werden. Das Tagebuch ist kein Kunstbuch und es werden keine zeichnerischen Talente vorausgesetzt… Wichtig ist einzig, dass Dinge festgehalten werden, welche für die betreffende Person wichtig sind (das ist manchmal etwas Anderes, als für Lehrpersonen, Eltern oder Betreuer wichtig ist…) und sie so dargestellt werden, dass die Person sie versteht.Einkleben von FotosDirekt bei der Aktivität werden mit der Digitalkamera oder dem Smartphone Fotos von der Aktivität und der Person oder den Personen (Achtung, abklären, ob alle Personen fotografiert werden möchten) gemacht. Diese können später gemeinsam ausgedruckt, ausgeschnitten und eingeklebt werden.
Einkleben von SymbolenSymbole, die immer wieder benützt werden (z.B. für regelmässige Ereignisse), können auf Etikettenpapier ausgedruckt werden und stehen so sehr unkompliziert zur Verfügung. Zur Herstellung der Etiketten wird die entsprechende Vorlage (bei den meisten Etiketten gibt es einen Link zu einer Vorlage) mit den benötigten Symbolen bestückt und ausgedruckt. Diese können dann z.B. der Familie oder der Schule mitgegeben werden.
In der Praxis bewährt haben sich z.B. die Etiketten von Herma, die in unterschiedlichsten Grössen erhältlich sind.Zeichnen von BildernEs geht hier nicht um die schönste Zeichnung oder das gelungenste Aquarell, sondern darum, dass die Person eine Aktivität wiedererkennen kann. Wenn der UK-Nutzer bei der Gestaltung des Bildes dabei ist oder selber zeichnet, wird er es wahrscheinlich auch später wiedererkennen. Damit auch aussenstehende Personen das Bild erkennen, wird es beschriftet.
StempelnFür Personen, die noch keine Buchstaben schreiben, können sich Stempel eignen. Mit diesen werden die Bilder beschriftet.
Bildstempel können anschliessend auch noch ausgemalt werden.Ausschneiden aus Katalogen und ZeitungenIm Urlaub, bei Ausflügen oder Klassenfahrten können Ferienkataloge benutzt werden, um gemeinsam Bilder auszusuchen, auszuschneiden und einzukleben. Schlagzeilen aus der Zeitung beschreiben vielleicht ein wichtiges Ereignis ganz gut.
ErinnerungsschnipselEin Stück des Teigwarenpacks, welches zum Kochen benutzt wurde; das Schokoladenpapier der Lieblingsschokolade; die Quittung des Einkaufes; die Kinoeintrittskarte; das Törchen des Adventskalenders – konkrete Schnipsel der Erinnerungsstücke werden ausgeschnitten und eingeklebt. Nicht nur zweidimensionale Erinnerungen sollen so ihren Platz im Tagebuch finden: Auch die Feder, welche bei der Massage benutzt wurde oder etwas Sand vom tollen Spielplatz kann eingeklebt wer
Teil der Aktivität direkt ins Tagebuch machenWenn im Malunterricht ein Schneemannbild mit Wattenbäuschen geklebt wird, kann das Tagebuch danebenliegen und so auch gleich in die Handlung miteinbezogen und beklebt werden. Anfangs ist es oft schwer, daran zu denken, doch mit der Zeit wird es immer alltäglicher, das Tagebuch so gleich «mitzubestücken»Erzählen mit dem Anybook ReaderZu den Bildern und Texten können Kleber des Anybook-Readers geklebt werden. Darauf wird der geschriebene Satz aufgesprochen und die UK-Nutzerin sowie ihre Bezugspersonen können so die Mitteilung anhören.Einbezug von SymbolpfadenWenn der UK-Nutzer eine komplexe Kommunikationshilfe nutzt, können Symbolpfade im Tagebuch eingeklebt werden, so dass er einfacher von den Erlebnissen berichten kann. Eine Anleitung zum Erstellen von Symbolpfaden mit MetaTalkDe findet sich hier.
So, nun nichts wie los! Mit dem Start des neuen Jahres ergibt sich ein sehr guter Zeitpunkt, um mit einem Tagebuch zu starten. Hier findet Ihr eine Vorlage zum selber drucken oder zum Bestellen.
Ein Tagebuch hilft Personen, die nicht über (ausreichende) Lautsprache verfügen sowie Menschen, die Mühe haben, frei zu erzählen, sich mit anderen über Vergangenes, Aktuelles und Zukünftiges zu unterhalten. Noch Monate oder Jahre danach werden die Bücher gerne alleine oder gemeinsam durchgeblättert, um sich an tolle, spannende oder auch traurige Ereignisse zu erinnern.Tagebücher können ganz individuell gestaltet werden – je nach Vorliebe, Möglichkeiten und Interessen der Person und ihrem Umfeld. Wann immer möglich ist es sinnvoll, die Person selber in den Entstehungsprozess des Tagebuches einzubeziehen, denn auch das bietet viele Kommunikationsanlässe: Welches Foto wollen wir einkleben? Ich brauche Hilfe beim Ausschneiden!Ich möchte mehr Bilder! Das hat mich wütend gemacht. Hier war ich glücklich.Einträge im Tagebuch werden in der Ich-Form gemacht.
Ein Tagebuch kann auch für die Vorbereitung auf zukünftige Ereignisse genutzt werden. Wie lange geht es noch, bis wir in den Urlaub fahren? Wer hat nächsten Mittwoch Geburtstag? Wann muss ich wieder zum Zahnarzt? Termine können im Tagebuch festgehalten werden und der Leser kann sich so mit dem Ereignis vertraut machen.In diesem Beitrag möchten wir Euch ein paar Ideen zur Gestaltung des Tagebuches aufzeigen.
Das BuchAls Grundlage für das Tagebuch können ganz verschiedene Bücher und Hefte verwendet werden wie zum Beispiel:Handelsübliche Agenden (fürs Schuljahr oder Kalenderjahr)Agenden gibt es mit unterschiedlichen Aufteilungen (von 1 Tag/Seite bis ganze Woche/Seite). Gerade Schuljagenden sind oft mit robusten Deckeln ausgestattet, welche das Tagebuch auch bei einem etwas gröberen Umgang gut schützen. Der feste Einband kann jedoch auch ein Nachteil darstellen, denn UK-Tagebücher werden oft ziemlich dick, da viel eingeklebt wird. Die festen Einbände können sich dem nicht anpassen. Ausserdem sind sie nicht an das Umfeld der Person angepasst (z.B. Tagesfarben, Monatssymbole) und erschweren dadurch zum Teil die Orientierung.
- Spezielle UK-Agenden oder TagebücherHier gibt es mittlerweile ein vielfältiges Angebot wie z.B. die Piktogenda, die sich über mehrere Jahre benutzen lässt, der «Kalender mit Symbolen» (aufbauend auf den PCS-Symbolen) von Lifetool oder das Tagebuch von Nina Fröhlich, welches hier bestellt oder heruntergeladen werden kann (mit METACOM Symbolen und anpassbaren Tagesfarben)
Die GestaltungEs gibt keine Regeln zur Gestaltung des Tagebuches und verschiedene Elemente können vermischt werden. Das Tagebuch ist kein Kunstbuch und es werden keine zeichnerischen Talente vorausgesetzt… Wichtig ist einzig, dass Dinge festgehalten werden, welche für die betreffende Person wichtig sind (das ist manchmal etwas Anderes, als für Lehrpersonen, Eltern oder Betreuer wichtig ist…) und sie so dargestellt werden, dass die Person sie versteht.Einkleben von FotosDirekt bei der Aktivität werden mit der Digitalkamera oder dem Smartphone Fotos von der Aktivität und der Person oder den Personen (Achtung, abklären, ob alle Personen fotografiert werden möchten) gemacht. Diese können später gemeinsam ausgedruckt, ausgeschnitten und eingeklebt werden.
Einkleben von SymbolenSymbole, die immer wieder benützt werden (z.B. für regelmässige Ereignisse), können auf Etikettenpapier ausgedruckt werden und stehen so sehr unkompliziert zur Verfügung. Zur Herstellung der Etiketten wird die entsprechende Vorlage (bei den meisten Etiketten gibt es einen Link zu einer Vorlage) mit den benötigten Symbolen bestückt und ausgedruckt. Diese können dann z.B. der Familie oder der Schule mitgegeben werden.
In der Praxis bewährt haben sich z.B. die Etiketten von Herma, die in unterschiedlichsten Grössen erhältlich sind.Zeichnen von BildernEs geht hier nicht um die schönste Zeichnung oder das gelungenste Aquarell, sondern darum, dass die Person eine Aktivität wiedererkennen kann. Wenn der UK-Nutzer bei der Gestaltung des Bildes dabei ist oder selber zeichnet, wird er es wahrscheinlich auch später wiedererkennen. Damit auch aussenstehende Personen das Bild erkennen, wird es beschriftet.
StempelnFür Personen, die noch keine Buchstaben schreiben, können sich Stempel eignen. Mit diesen werden die Bilder beschriftet.
Bildstempel können anschliessend auch noch ausgemalt werden.Ausschneiden aus Katalogen und ZeitungenIm Urlaub, bei Ausflügen oder Klassenfahrten können Ferienkataloge benutzt werden, um gemeinsam Bilder auszusuchen, auszuschneiden und einzukleben. Schlagzeilen aus der Zeitung beschreiben vielleicht ein wichtiges Ereignis ganz gut.
ErinnerungsschnipselEin Stück des Teigwarenpacks, welches zum Kochen benutzt wurde; das Schokoladenpapier der Lieblingsschokolade; die Quittung des Einkaufes; die Kinoeintrittskarte; das Törchen des Adventskalenders – konkrete Schnipsel der Erinnerungsstücke werden ausgeschnitten und eingeklebt. Nicht nur zweidimensionale Erinnerungen sollen so ihren Platz im Tagebuch finden: Auch die Feder, welche bei der Massage benutzt wurde oder etwas Sand vom tollen Spielplatz kann eingeklebt wer
Teil der Aktivität direkt ins Tagebuch machenWenn im Malunterricht ein Schneemannbild mit Wattenbäuschen geklebt wird, kann das Tagebuch danebenliegen und so auch gleich in die Handlung miteinbezogen und beklebt werden. Anfangs ist es oft schwer, daran zu denken, doch mit der Zeit wird es immer alltäglicher, das Tagebuch so gleich «mitzubestücken»Erzählen mit dem Anybook ReaderZu den Bildern und Texten können Kleber des Anybook-Readers geklebt werden. Darauf wird der geschriebene Satz aufgesprochen und die UK-Nutzerin sowie ihre Bezugspersonen können so die Mitteilung anhören.Einbezug von SymbolpfadenWenn der UK-Nutzer eine komplexe Kommunikationshilfe nutzt, können Symbolpfade im Tagebuch eingeklebt werden, so dass er einfacher von den Erlebnissen berichten kann. Eine Anleitung zum Erstellen von Symbolpfaden mit MetaTalkDe findet sich hier.
So, nun nichts wie los! Mit dem Start des neuen Jahres ergibt sich ein sehr guter Zeitpunkt, um mit einem Tagebuch zu starten. Hier findet Ihr eine Vorlage zum selber drucken oder zum Bestellen.
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